Mit der Untersuchung der auditiven Wahrnehmung möchten wir wissen, wie weit die Voraussetzungen des Lesens und Schreibens bei dem Schüler schon gegeben sind: Kann er sich Lautreihen merken und sie differenzieren?
Durch einen sprachfreien Intelligenztest erfahren wir, ob und wie schnell logische Zusammenhänge begriffen werden.
Ein Konzentrationstest gibt uns Auskunft darüber, ob neben den Ausfällen im Schriftspracherwerb eine Konzentrationsproblematik vorliegt.
Aus einer Selbstbeobachtung des Schülers können wir Rückschlüsse ziehen, wie er emotional mit seiner Schwäche umgeht, vielleicht mit Ängsten darauf reagiert, Verweigerungstendenzen zeigt oder sich selbst überschätzt.
Die Eltern werden von uns gebeten, mit Hilfe eines ausführlichen Erhebungsbogens die unterschiedlichsten Fragen zur Kindheitsentwicklung, schulischen Situation und Gefühlslage des Kindes zu beantworten. So erhalten wir nicht nur wichtige Informationen vom Kind selbst, sondern auch die Einschätzung der Eltern.
Hartnäckige Lern- und Leistungsschwächen beim Lesen und Schreiben sollten nicht als verzögerte Entwicklung toleriert werden, die sich hoffentlich mit der Zeit von selbst geben. Falsche Beurteilung und Bagatellisierung von Lernproblemen beim Grundschulkind und verspätete Inanspruchnahme fachlicher Hilfe sind leider noch zu häufig zu beobachten.
Rechtzeitiges Erkennen, Behandeln und Fördern können für den kognitiven Reifeprozess, den Erfolg in der Schule und im späteren Beruf sowie für das seelische Gleichgewicht des Kindes von entscheidender Bedeutung sein.